Und mehr 

Leider interessiere ich mich für vieles:
Politik, Sport, Kochen, Tanzen und natürlich Forschung und Lehre im Bereich Informationsintegration.

Politische Herausforderungen

Universale Bildung für eine Bürgergesellschaft und sinnvolle ArbeitEin breiter Bildungshorizont hilft jedem Einzelnen, die komplexe Welt besser zu verstehen, um für sich die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nur so läßt sich wirkliche Demokratie erreichen. Je mehr Wert wir auf Bildung legen, umso besser können wir beurteilen, ob unsere Arbeit wirklich sinnvoll und nachhaltig ist oder eher Teil eines Systems, das unselbständig denkende Geister oder Umweltzerstörung voraussetzt.
Weil wir mit jährlich Zehntausenden Jugendlichen ohne Schulabschluß weit von einer wirklichen Zivilgesellschaft entfernt sind, müssen die Bildungsinvestitionen endlich an das Niveau verleichbarer Industrieländer angepaßt werden. Manche muß man vielleicht auch etwas mehr fordern.
Solidarisches, auf Vorsorge basierendes Gesundheitssystem"Man ist, was man ißt." Neben den Erbanlagen ist unsere Gesundheit sicherlich ganz wesentlich davon abhängig, wie wir leben. Wenn wir die Vorsorge stärken, besteht Aussicht, dass später weniger Reparaturmaßnahmen (also Therapien) erforderlich sind.
Da neben den Genen aber auch viele andere kaum steuerbare Einflußfaktoren auf die Gesundheit wirken, z.B. die Luftqualität oder Lärmbeeinträchtigungen, ist es ein Gebot der Gerechtigkeit, ein wirklich solidarisches Gesundheitssystem einzuführen, das Lasten gerecht verteilt.
Familienfreundliche Betreuung- und BildungseinrichtungenEs ist unfair, wenn Eltern über Gebühr in ihrer Berufstätigkeit zurückstecken müssen. Es sollte Eltern durch eine hochqualitative Kinderbetreuung (bessere Ausbildung und Vergütung der ErzieherInnen) eine wirkliche Wahlfreiheit zwischen Berufstätigkeit und Erziehungsarbeit ermöglicht werden.
Auch Schulen und Hochschulen müssen ihre Qualität steigern durch entsprechende Ausstattung und unabhängige Audits.
Solidarisches Europa und intensivierte Entwicklungszusammenarbeit
Die europäische Integration ist das Friedensprojekt des 21. Jahrhunderts. Wenn aufgrund von Fehlern der Vergangenheit manche Länder Hilfe brauchen, sollte man diese auch gewähren wenn auch nur mit der Gegenleistung gemeinsamer Mindeststandards was Soziales, Umweltschutz, Wirtschaft (z.B. Steuergerechtigkeit oder Mindestlohn) und Rechtsstaat anbetrifft. Dann wird das Geld deutscher Steuerzahler langfristig eine Friedensdividende abwerfen.
Das gleiche gilt im Weltmaßstab. Die Industrieländer sollten endlich ihr Versprechen realisieren, 0,7%  der Wirtschaftsleistung in Entwicklungszusammenarbeit zu stecken.
Soziale und ökologische Mindeststandards in der WirtschaftImmer mehr sehen wir Geld als einen unzureichenden Gradmesser für Wohlstand. Sofern man ein gewisses finanzielles Niveau erreicht hat, hat man die Freiheit, auch andere Glücksfaktoren wie Zeit und eine intakte Umwelt vermehrt zu schätzen. Und eigene Genügsamkeit erhöht die Chancen für andere.
Weil die Preise oftmals nicht die ökologische Wahrheit sagen (E.U. v. Weizsäcker) und wir oft soziale Lasten beim Güterimport exportieren, ist es an der Zeit, genauer darauf zu achten, wie Wohlstand zustande kommt. Unsere Macht als Konsumenten ist dabei gewaltig: "Kein Konzern der Welt kann seine Kunden entlassen" (Ulrich Beck).
Die Unterschiede zwischen Arm und Reich dürfen nicht immer weiter steigen, denn sonst ist der Frieden zunehmend bedroht. Jeder Mensch sollte faire Entwicklungschancen erhalten. Solange aber z.B. der Bildungserfolg so sehr von der sozialen Herkunft abhängt, kann man noch nicht zufrieden sein.
Die langfristige Vision ist eine nachhaltige Wirtschaft: dauerhaft, ganzheitlich orientiert (an einer Balance zwischen Mensch, Umwelt, Wirtschaft und internationaler Verträglichkeit) sowie gerecht für heutige und kommende Generationen (Helge Majer).
Erneuerbare Energien für Klimaschutz und UnabhängigkeitDer Klimawandel als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts basiert auf dem verschwenderischen Umgang mit den fossilen Brennstoffen Kohle, Erdöl und Erdgas. Landen diese erst als Treibhausgas in der Erdatmosphäre, kann man den Vorgang der Erwärmung nicht mehr rückgängig machen.
Darum müssen wir deutlich auf einen klimaverträglichen Pfad zusteuern. Wenn jedem Menschen die gleichen Verschmutzungsrechte für die Atmosphäre zustehen (das sieht auch Angela Merkel so), bedeutet das laut Klimaforschung, dass die Menschen in den Industrieländern den Ausstoß fossil-bedingter Treibhausgase bis 2050 um 80% reduzieren müssen.
Eine gewaltige Aufgabe, die wir nur mit effizienter Technik und neuen Wohlstandsmodellen schaffen, wie beispielsweise beim Bereitstellen behaglicher Gebäude.
Wenn wir Energie viel effizienter nutzen, fällt es auch leichter, den Restbedarf mit erneuerbaren Energien zu decken. Und ist es nicht ein Wohlstandsgewinn, wenn wir etwas mehr, dann aber für ökologischen  anstatt für Atom- oder Kohlestrom bezahlen?
Entkopplung der Wohlstandsproduktion von Energie- und RohstoffverbrauchDie Lebensweise in den Industrieländern verschlingt leider immer noch um mehrere Faktoren zu viel Energie, Rohstoffe und Fläche. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, die ebendieses Leben anstrebt, ist es dringend geboten, Wohlstand mit drastisch weniger Umweltverbrauch zu erzeugen.
Wir müssen uns auf qualitatives Wachstum konzentrieren, das möglichst dematerialiert sein sollte. Hierfür gibt es viele Ansätze, wie z.B. Recycling, langlebige Güter, ÖPNV oder die Besinnung auf geistige Erlebnisse.

Fazit 

Die Herausforderungen unserer Welt sind gewaltig. Darum sollten wir den Modernisierungsprozess beherzt angehen anstatt weiter merkelanisch auf Rezepte der Vergangenheit zu vertrauen, die unserer Zeit nicht mehr angemessen sind.
Gewiss, es ist bequem und erscheint vertrauenserweckender, auf Bewährtes zu setzen. Doch in einer endlichen Welt kann es kein unendliches exponentielles (zunehmend schnelleres) Wachstum geben, weil Mensch und Natur längst überfordert sind.
Jede Zeit hat ihre eigenen Mittel. Darum brauchen wir jetzt mehr Kreativität für den Weg in die Zukunft und müssen den Menschen und nicht weiter den Markt in den Mittelpunkt stellen.
Wenn wir die Horizonte durch Bildung auf breiter Front erweitern und Lasten gerechter verteilen,  werden wir genug Möglichkeiten für ein Leben in einer modernen Wohlstandgesellschaft erschließenfür alle Menschen.